Das Ziel des Projekts besteht im Aufbau eines zentralen Dienstes für die Bereitstellung und Entwicklung von Terminologien (Terminologiedienst), der beginnend für die Anthropologie zum Einsatz kommt, aber auf weitere Wissenschaftszweige ausgedehnt und somit weiter- und wiederverwendet werden kann. Dazu soll auf bestehende Software, z.B. OLS, zurückgegriffen werden, die ebenso in der Nationalen Forschungsdaten Infrastruktur (NFDI) Initiative oder einer anderen aktuellen Initiative Verwendung findet. Insbesondere soll in Abstimmung mit den Konsortien NFDI4Health (insb. Zentralbibliothek der Medizin) und NFDI4DataScience (insb. TIB Hannover) ein Synchronisationsmodul entwickelt werden, so dass sich der Terminologiedienst mit anderen Terminologiediensten synchronisieren kann. Dagegen wird mit sächsischen Partnern (z.B. Landesamt für Archäologie und Rechtsmedizinische Institute) und mit dem aktuell in Antragstellung befindlichen Konsortium NFDI4Objects eine inhaltliche Zusammenarbeit vereinbart, die sich auf die Nachnutzung der im Terminologiedienst angebotenen Terminologien/Ontologien stützt. Dazu soll im Projekt der Sprachgebrauch der historischen Anthropologie bezogen auf die Beschreibung eines Skelettsystems terminologisch gefasst und abgebildet werden. Darauf aufbauend lassen sich ontologisch repräsentierte Phänotypen bilden, die Grundlage weiterer Fragestellungen sein können. Daraus resultiert nicht nur die Interoperabilität zwischen kooperierenden Einrichtungen in Sachsen sondern deutschland- und weltweit. Darüber hinaus kann die Terminologie direkt in verschiedenen Softwaresystemen (z.B. AnthroWorks3D [2]) zur Einordnung und Annotation von Skelett- und Knochenfunden verwendet werden. Mit dieser Software werden aktuell Knochenfunde verschiedener Gräberfelder in einem aufwändigen Verfahren in Form eines digitalen Zwillings (noch ohne ontologische Fundierung) abgebildet, annotiert und untersucht. So lassen sie sich als 3D-Modell der (forschenden) Nachwelt erhalten, da die Knochenfunde im Anschluss aus ethischen und regulatorischen Gründen wieder bestattet werden. Die aufzubauende Terminologie fördert somit die übergreifende Zusammenarbeit verschiedener Partner in der Anthropologie in Sachsen und darüber hinaus.
Die Beschreibung, Klassifikation und Analyse der Knochenfunde in Ausgrabungen wird durch eine einheitliche Einordnung und Annotation unter Nutzung von Terminologien/Ontologien sowie darauf basierende Ableitung ontologisch repräsentierter Phänotypen unterstützt. Terminologien/Ontologien stellen somit eine Grundlage der Interoperabilität der Daten entsprechend der FAIR-Prinzipien dar und ermöglichen die Vergleichbarkeit, Transparenz und Nachhaltigkeit der Analyse-Ergebnisse.